Schilddrüsenoperation

Unterschieden wird die Funktionelle Resektion (Entfernung alles pathologisch veränderten SD-Gewebes), die Lobektomie (Entfernung eines Schilddrüsenlappens), die subtotale Resektion (Belassung eines kleinen Kapselrestes beidseits), die Near Total Resektion (fast komplette Entfernung beider Schilddrüsenlappen, Rest < 4 ml) und die Thyroidektomie (komplette Entfernung der Schilddrüse).

Eine absolute Operationsindikation besteht bei Malignomverdacht, höhergradiger mechanischer Beeinträchtigung mit Einengung der Luft- und Speiseröhre (Schluckbeschwerden, Atemnot oder hörbare Atemgeräusche), Einflussstauung. Eine relative Operationsindikation besteht bei Wachstumstendenz trotz optimaler konservativer Therapie, subjektiven Beschwerden sowie multinodöser Struma mit oder ohne bestehender Überfunktionsneigung oder kalten (hypofunktionellen) Knoten.

Die Near-Total-Resektion ist das chirurgische Verfahren der Wahl beim Mb. Basedow vor allem bei fehlender Remissionstendenz sowie begleitenden Zusatzfaktoren (Struma nodosa, Endokrine Orbitopathie, Thyreostatikaunverträglichkeit).

Die Thyroidektomie wird beim differenzierten SD-Karzinom angewandt und ist die Voraussetzung für die nachfolgende Radiojodtherapie und die weitere Tumornachsorge. Sie kann einzeitig oder zweizeitig durchgeführt werden und wird zumeist mit einer selektiven Lymphknotendissektion im zentralen Kompartment kombiniert. Bei histologisch befallenem Lymphknoten erfolgt zusätzlich eine modifizierte Neck dissection auf der betreffenden Halsseite. Beim Undifferenzierten SD-Karzinom wird eine möglichst radikale Tumorentfernung angestrebt. Beim Medullären Karzinom wird die totale Thyroidektomie mit einer einseitigen (sporadische Form) bzw. einer beidseitigen (familiäre Form) modifizierten Neck Dissection kombiniert.